Auch in diesem Jahr kamen wieder knapp 200 Zuhörer zu unserem Konzert am 19.2.2017 in der St.-Josefs-Kirche in Mannheim. Erstmals hatte unser Dirigent Tristan Meister ein Programm mit teilweiser Instrumentalbegleitung zusammengestellt: Bei der Bachschen Motette »Singet dem Herrn« wurden wir von Christoph Niederer an der Orgel und Johannes Loudwin am Cello begleitet. Diese Motette sowie »Warum ist das Licht gegeben« von Johannes Brahms bildeten den Kern unseres diesjährigen Konzertes, um den Tristan Meister ein geistliches Programm aus Barock, Romantik und Moderne zusammengestellt hatte.

Im vergangenen Jahr 2016 gedachten wir des 100. Todestags von Max Reger, und auch in diesem Jahr bildeten zwei Werke aus den acht geistlichen Liedern den Beginn und Schluss des Konzertes: Der titelgebende Morgengesang »Du höchstes Licht« eröffnete das Konzert, und das »Nachtlied« bildete die Zugabe. Die Jubiläen des Jahres 2017 fanden ebenso Berücksichtigung: Passend zum 500. Jahrestag der Reformation war die Vertonung eines Gedichts von Martin Luther in Mendelssohns Motette »Mitten wir im Leben sind« zu hören, später im Programm auch ein Stück von Zoltán Kodály, der vor 50 Jahren verstarb. In die ganz andere Welt der orthodoxen geistlichen Gesänge führte ein Werk von Rachmaninoff aus dessen ganznächtlicher Vigil, das in altkirchenslawischer Sprache verfasst ist. Von Arnold Schönberg sangen wir eine Volksliedbearbeitung, die im Stile von Brahms komponiert ist und die sonst bekannte Kompositionstechnik Schönbergs nicht erahnen lässt. Mit Brahms ging es dann ebenfalls im Konzert weiter. Seine große Motette »Warum ist das Licht gegeben« ist eine musikalische Hinwendung von der Verzweiflung, die am Bild des biblischen Hiob gezeigt wird, hin zur Barmherzigkeit Gottes im Himmel. In dieser Motette war erneut ein Text von Luther im Schlusschoral »Mit Fried und Freud ich fahr dahin« zu hören.

Organist Christoph Niederer leitete mit Mendelssohns Präludium und Fuge c-Moll op. 37 in den zweiten Konzertteil über, bei dem er zusammen mit Cellist Johannes Loudwin das Continuo für die Bach-Motette »Singet dem Herrn« bildete. Ebenfalls mit Orgelbegleitung sangen die Frauen »Veni, domine«, der Männerchor wieder a cappella »Periti autem«, beide von Mendelssohn. Mit diesen Werken endete den Romantik-Teil des Konzertes, es folgten Stücke der Moderne: Von Zoltán Kodály erklang die doppelchörige Psalmvertonung »Miserere mei, deus«, die in Deutschland ein zu unrecht unbekanntes Werk ist. Mit dem ebenfalls ungarischen zeitgenössischen Komponisten Levente Gyöngyösi beschlossen wir das Programm mit dem strahlenden »Te lucis ante terminum«. Unser Publikum dankte es uns mit stehendem Applaus und forderte eine Zugabe, die wir mit dem »Nachtlied« von Reger gerne gaben.